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Abteilung des TSV Schmiden, Mitglied des Aikikai und FABW.
Auch wenn Aikido mehr ist als Sport - unter gesundheitlichen
Aspekten kann es als Freizeitsport betrachtet werden und als solcher
ist es für die meisten Menschen, für die dieser Weg
interessant ist, sehr zu empfehlen.
Das Training ist sehr vielseitig. Die Kampftechniken fördern
nicht nur Muskelkraft, sondern auch Geschicklichkeit, Koordination und
Beweglichkeit und lasten mehr oder weniger alle Körperteile
aus.
Aber außer den eigentlichen Techniken besteht das Training zu einem bedeutenden Teil aus:
Beim Üben der eigentlichen Techniken achten wir ganz besonders
auf die eigenen Möglichkeiten sowie die des Partners. Jeder Hebel
oder Wurf wird so ausgeführt, dass der Partner kontrolliert wird,
aber die Möglichkeit hat, sich selbst vor Schaden zu schützen.
Zuallerletzt sei noch erwähnt, dass jede Technik immer links und rechts geübt wird. Somit ist eine ausgeglichene
Körperentwicklung gewährleistet.
Beim Aikido versuchen wir nicht primär, bestimmte
Fähigkeiten zu erreichen. Vielmehr ist unser Ziel, die
Möglichkeiten, die uns gegeben sind, optimal einzusetzen und zu
verbessern. Zu diesen Möglichkeiten gehören sowohl
äußere Bedingungen, also die konkrete Situation, die wir zu
bewältigen haben, als auch die eigenen Eigenschaften: Alter,
Größe, Kraft, Körperbau, psychische Veranlagung sowie diverse gesundheitliche Probleme.
Aus dem Grunde sind gesundheitliche Probleme prinzipiell kein
Hindernis, Aikido überhaupt auszuüben. Sie müssen
vielmehr beim Training berücksichtigt werden. Dabei kann sowohl
das Tempo, die Ausführung der Übung, oder sogar eine
individuelle Auswahl von Übungen in Erwägung gezogen werden.
Auch das Alter ist kein Grund, auf Aikido zu
verzichten. In unserer Gruppe trainieren und trainierten Menschen
zwischen 5 und über 60.
Als Beispiele für Einschränkungen wären zu nennen:
Natürlich gibt es auch Situationen oder Beschwerden, bei denen
eine Teilnahme am Training wenig sinnvoll oder gar abzuraten wäre,
wie akute Infektionen, schwere Verletzungen unterschiedlicher Art oder starke Migräne.
Aikido ist, wie jede Sportart auch, ein
potentielles Risiko. Natürlich können Fehler in der
Ausführung, Unaufmerksamkeit und Fehleinschätzung zu
Verletzungen führen.
Es liegt aber in der Philosophie von Aikido - noch mehr als in anderen Kampfkünsten - dass der eigene Schutz wichtigstes Ziel des Trainings ist. Die Übungen werden in ruhiger und kontrollierter Weise so ausgeführt, dass der Übende lernt, das Risiko von Verletzungen (bei sich selbst und beim Partner) zu minimieren. Da der Konkurrenzdruck eines Wettkampfs - eine bedeutende Verletzungsquelle - gänzlich entfällt und an seine Stelle das Lernen durch Zusammenarbeit tritt, muss und kann man sich auf die Rücksicht des Mitübenden verlassen. Trainerin und Trainer sowie erfahrenere Aikidokas unterstützen die Anfänger u.a. bei der korrekten, wirksamen und sicheren Ausführung der Techniken oder Übungen.
So wird z.B. bei allen Bewegungen, Ausweichschritten,
Fallübungen usw. immer die richtige Stellung kontrolliert und
korrigiert, um Knie- Schulter- und Wirbelsäulenverletzungen
vorzubeugen. Eine falsche Stellung kann nämlich zur
Überlastung der Wirbelsäule, Knie- oder Schulterverletzungen
führen.
Insbesondere dienen die Fallübungen - für Anfänger
oft lästig und manchmal mit blauen Flecken erkauft - dem
sicheren Fallen in sehr verschiedenen Situationen. Durch die
häufige Wiederholung werden korrekte Bewegungen automatisiert und
im Notfall, wie z.B. bei einem Fahrradsturz oder Ausrutschen auf
Glatteis, ist das Verletzungsrisiko viel geringer als bei einem
Durchschnittsmenschen.
Eine andere potentielle Verletzungsquelle sind Hebeltechniken. Dabei
werden Gelenke bis an die Grenze der Belastbarkeit gedehnt. Auch
hierbei gilt: falsche Ausführung, Rücksichtslosigkeit dem
Partner gegenüber und mangelnde Aufmerksamkeit können zur
Überlastung und erheblichen Verletzungen führen. Aber eine
korrekte Ausführung der Übungen vermindert das Risiko auf
mehrfache Weise:
Daher ist eine hohe Dosis Aufmerksamkeit und (Selbst-)Disziplin während des Trainings äußerst wichtig. Man ist im Training immer mit einer gewissen Gefahrensituation konfrontiert. Dieser Umgang mit Gefahren führt zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und zur Fähigkeit, der Gefahr bewußt, ruhig und korrekt zu begegnen. Auch deshalb sind Verletzungen beim Aikido-Training wesentlich seltener als bei anderen Sportarten, bei denen nicht das Risiko oder die Gefahr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht.